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Details:
Seitenzahl: 961 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erschienen: 10. September 2015
Inhalt:
London 1560: Als Spionin der Krone fällt Eleanor of Waringham im Konflikt zwischen der protestantischen Königin Elizabeth I. und der katholischen Schottin Mary Stewart eine gefährliche Aufgabe zu. Ihr fünfzehnjähriger Bruder Isaac soll unterdessen das Erbe des Hauses Waringham antreten. Aber Isaac flieht und schleicht sich als blinder Passagier auf ein Schiff. Nach seiner Entdeckung nimmt ihn der junge Matrose Francis Drake unter seine Fittiche, doch bei einem Stopp auf der Insel Teneriffa verkauft Kapitän und Freibeuter John Hawkins ihn als Sklaven an spanische Pflanzer.
Erst nach zwei Jahren kommt Isaac wieder frei – unter der Bedingung, dass er erneut in Hawkins‘ Dienst tritt. Zu spät merkt Isaac, dass Hawkins sich als Sklavenhändler betätigt – und dass sein Weg noch lange nicht zurück nach England führt …
Autorin:
Rebecca Gablé, Jahrgang 1964, studierte Anglistik und Germanistik mit Schwerpunkt mittelalterliche Literatur in Düsseldorf, wo sie anschließend ein Jahr als Dozentin für altenglische Literatur tätig war. Heute arbeitet sie als freie Autorin. Ihr erster Roman „Jagdfieber“ wurde 1996 für den Friedrich-Glauser-Preis nominiert. 1997 gelang mit ihrem ersten historischen Roman „Das Lächeln der Fortuna“ der Durchbruch. Seither folgten 8 weitere historische Romane und ein Sachbuch, die alle SPIEGEL-Bestseller wurden. Für ihren Roman „Die Hüter der Rose“ erhielt sie 2006 den Sir-Walter-Scott-Preis. Rebecca Gablé lebt mit ihrem Mann am Niederrhein und auf Mallorca.
Meine Meinung:
Nachdem mir der Vorgänger „Der dunkle Thron“ nicht ganz so gut gefallen hat, ist die Fortsetzung eine ganz klare Steigerung dazu.
Sehr gut fand ich, dass die Geschichte abwechselnd aus Isaacs und Eleanors Perspektive erzählt wurde, wodurch man als Leser sowohl die politischen Ereignisse rund um Elizabeth, als auch die Abenteuer als Freibeuter der damaligen Zeit verfolgen kann.
Etwas schade war allerdings, dass ich weder mit Isaac noch seiner Schwester so richtig 100%ig warm werden konnte. Beide waren sehr unkonventionell für ihre Zeit und lebten ein doch recht ungewöhnliches Leben. Sie konnten mich beide nicht so recht von sich überzeugen, da die negativen Eigenschaften für meinen Geschmack schwerer wogen als die positiven und dadurch mein Bild stark getrübt wurde.
Und auch wenn viele der Nebenpersonen wieder einmal toll ausgearbeitet waren – eine der großen Stärken der Autorin -, so gab es auch andere, die ich dieses Mal wenig glaubwürdig fand. Beispielsweise sei hier Gabriel Durham genannt.
Darüber hinaus war die Handlung teilweise stark gerafft und man rennt sozusagen durch die Geschichte an manchen Stellen. Das ist insofern unglücklich, da dem Leser eine Bindung zu den Figuren somit etwas erschwert wird.
Aber natürlich handelt es sich hier um Meckern auf hohem Niveau. Denn ein Gablé-Buch ist und bleibt nun einmal ein hervorragendes. Selbst wenn die Protagonisten nicht so ganz überzeugen konnten.
Für die Zukunft würde ich mehr sehr wünschen, dass Frau Gablé sich wieder mehr dem Mittelalter zuwendet, denn darin liegt meiner Meinung nach ihre allergrößte Stärke.
Fazit:
„Der Palast der Meere“ hat mir alles in allem aber gut gefallen, trotz der für mich nicht so ganz gelungenen Hauptpersonen. Ein Gablé-Buch kann einfach nicht schlecht sein! 8 lila Punkte von mir.